Die Arbeitsmarktintegration als Thema ist bei Club Dialog e. V. ein bekannter Gast. Etwas ungewöhnlich waren die anderen Gäste, die sich am Mittwoch nachmittags, am 31 Juli 2024, im Konferenzraum in der Alexanderstraße gesammelt hatten. Es waren die Deutschlehrer*innen von der Elfenbein Küste, aus Brasilien, Vietnam, Slowenien, Indonesien und aus den Niederlanden.
Durch Vermittlung von Goetheinstitut in Berlin dürfte unser Verein Club Dialog e.V. der Gastgeber beim Projekttag im Rahmen einer Fortbildung für die ausländischen Deutschlehrer*innen sein.
Die Projektleiterin des Projektes FAbA+ (Fahrplan Anerkennung ausländischer Abschlüsse PLUS) Irina Nowodworskaja hat den Gästen die Vielfalt der Arbeit des Vereins und insbesondere die Projekte mit dem Schwerpunkt Arbeitsmarktintegration vorgestellt.
Konkret ging es um die Projekte „Dein Job in Berlin“ (Berliner Jobcoaching), „Bildung & Aktivierung“ mit den Angeboten von Job- und Karrierecoaching sowie Sozialem Coaching, „Bridge“ mit verstärktem Fokus auf die Geflüchteten aus der Ukraine, um FiM – „Frauenpower in Berlin-Mitte“ mit vielseitiger Unterstützung für Frauen und um FAbA + mit der Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung.
Es wurden die Besonderheiten der Zielgruppen (Frauen, Geflüchtete) angesprochen und im weiteren Verlauf die Aspekte der Unterstützung (Coaching für Arbeit oder generell in Bezug auf Lebensumstände), die Instrumente der Orientierung im Alltag oder in speziellen Fragen (Beratungen und Infoveranstaltungen z. B. zu Rechtsfragen oder Bildungsmöglichkeiten), die wirksame Hilfe im Spracherwerb oder in der Organisation der Betreuung von Kindern.
Auch die Gäste hatten viele Fragen bezüglich der Unterstützung in der Integration und zu den Möglichkeiten der Anerkennung von Anschlüssen.
Alle Lehrer*innen unterrichten in ihrer Ländern Deutsch für Erwachsenen, das Spektrum der Teilnehmenden von Deutschkursen ist breit. Die Lehrerin aus Indonesien erzählte, sie gibt Unterricht bis B 1 Sprachniveau den für Deutschland angeworbenen Pflegekräften. Die anderen Lehrer*innen berichteten, dass die Teilnehmende die Kurse besuchen, um die deutsche Sprache in ihrer Berufstätigkeit anzuwenden. Oder die anderen haben die Idee des arbeitswegen nach Deutschland auszuwandern. Daher war das Thema des Projektstages für die Anwesenden so interessant.
Die Gäste konnten aber auch bestätigen, dass Interesse an deutsche Kultur und an Deutschland als „Land der Dichter und Denker“ groß bleibt und entsprechend auch das Interesse die deutsche Sprache zu lernen.
Die kurze Einführung in die Vereinsgeschichte hat bei den Gästen die Frage nach der Existenz der anderen Communities in Berlin geweckt. Der Lehrer aus der Elfenbein Küste war sehr an Afrika Rat – den Dachverband afrikanischer Vereine in Berlin und Brandenburg interessiert und die Lehrerin aus Vietnam war angenehm überrascht, als sie über vietnamesischen Verein Reistrommel e. V. erfahren hat. Gleich hat sie eine, vielleicht der Wahrheit nahliegende Vermutung ausgesprochen, dass der Vereinsname von einem sehr bekannten und geliebten vietnamesischen Volkslied abgeleitet ist.
Zum Abschied haben die Gäste ein kleines „Geschenk“ von Berlin bekommen: ihnen wurde das ehemalige „Haus des Lehrers“ gezeigt und dessen Geschichte vorgestellt. Das bemerkenswerte Haus – jetzt Veranstaltungslocation – befindet sich in der sichtbaren Nähe zum Hausnummer 7 in der Alexanderstraße, wo Club Dialog e. V. seine Geschäftsstelle hat. Gerne hatten die Gäste das kunstvolle Mosaik auf der Fassade fotografiert und meinten, das würde ein schönes und symbolträchtiges Andenken an Berlin und gut passend zu Themen Lehren und Lernen.