Am 16. September veranstaltete das Projekt „FIM-Frauenpower in Mitte“ sein fünftes Online-Treffen für berufstätige Projektteilnehmerinnen. Initiiert und moderiert wurde die Veranstaltung von Karrierekoordinatorin Iryna Kyrychenko.

Fünf Teilnehmerinnen berichteten in der Rolle von Referentinnen von ihren persönlichen Karrierewegen und Erfahrungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Sie schilderten Herausforderungen wie Sprachbarrieren, Jobsuche und die Integration in neue Gemeinschaften. In der Diskussion wurden die Bedeutung von Netzwerken, Freiwilligenarbeit und kontinuierlicher Weiterbildung für die berufliche Entwicklung hervorgehoben. Zudem wurden praktische Aspekte der Arbeit im sozialen Sektor und der Suche nach Unterstützung erörtert.

Die 42-jährige ukrainische Geflüchtete Iryna K. schilderte ihren Weg von der strategischen Einkäuferin einer Bank in der Ukraine zur Freiwilligenarbeit in Deutschland. Dort half sie Menschen bei der Wohnungssuche und wurde später Sozialcoach. Irina betonte, wie wichtig berufliche Weiterentwicklung und eine kontinuierliche Sensibilisierung für Beschäftigungsmöglichkeiten seien. Eine entscheidende Rolle hätten dabei die Seminare des FIM-Projekts in ihrem Leben gespielt.

Vita V. aus Moldau sprach über ihre Übersiedlung nach Deutschland, die Herausforderungen, die sie meistern musste, und ihren letztendlichen Erfolg bei der Jobsuche, den sie ihrer eigenen Beharrlichkeit und dem Erlernen der Sprache verdankt. Vita berichtete über ihre Tätigkeit als Sozialarbeiterin, bei der sie Geflüchtete durch den Integrationsprozess begleitet. Sie schilderte auch ihre persönlichen Erfahrungen damit, wie sich ihre Deutschkenntnisse durch die Arbeit verbessert haben, und betonte das positive Arbeitsklima in ihrer Organisation, in der alle kollegial und hilfsbereit seien.

Natalia P. erzählte von ihrem beruflichen Werdegang: von der Schwimmtrainerin in der Ukraine zu ihrer Tätigkeit in Deutschland, wo sie zunächst Schwimmunterricht mit Büroarbeit kombinierte, um Sprache und System kennenzulernen. Als sie andere Karrieremöglichkeiten erkunden wollte, suchte sie Hilfe bei Iryna Kyrychenko. Diese riet ihr, den Lebenslauf zu überarbeiten und breitere Beschäftigungsmöglichkeiten in Betracht zu ziehen. Schließlich fand Natalia eine Anstellung als Beraterin in einer Sozialhilfeorganisation für Familien mit Kindern. Heute arbeitet sie dort in Teilzeit und schätzt das flexible Arbeitsumfeld und das internationale Team.

Rimma G. kam im März 2022 mit ihren zwei Töchtern und drei Enkelkindern nach Berlin und fand schnell eine Stelle als Ukrainischlehrerin an einer Volkshochschule. Sie engagierte sich im FIM-Projekt und nahm an einer Karriereberatung bei Iryna Kyrychenko teil, die ihr half, ihre Gedanken und Ziele zu strukturieren. Schließlich entschied sich Rimma für eine Festanstellung und wurde als Entwicklungsmanagerin in einem Unternehmen für medizinische Transportdienste eingestellt. Sie berichtete auch von ihren Erfahrungen mit der Beantragung eines Arbeitsvisums, das ihr die Arbeit und eine mögliche spätere Staatsbürgerschaft ermöglicht.

Alina Zueva schilderte ihren beruflichen Werdegang: von der kaufmännischen Tätigkeit in der Ukraine zur Fahrlehrerin, bevor sie in Deutschland eine Anstellung bei einer gemeinnützigen Organisation fand, die Flüchtlingsfamilien bei der Integration unterstützt. Sie beschrieb, wie ihre persönlichen Erfahrungen und Fähigkeiten – und nicht ihre formalen Qualifikationen – den Ausschlag in einem erfolgreichen Vorstellungsgespräch gaben, das zu einer Einstellung für eine 30-Stunden-Woche führte.

Die Teilnehmerinnen diskutierten über die Bedeutung von Beharrlichkeit bei der Jobsuche. Das Gespräch endete mit Dankbarkeit und dem Ausblick auf künftige, ähnliche Begegnungen.