Seit März dieses Jahres führt die gemeinnützige Organisation LaruHelpsUkraine e.V. in Zusammenarbeit mit dem Club Dialog e.V. das Projekt LaruHelps@TXL im Flüchtlingslager Tegel fort – ein Beratungszentrum für Geflüchtete. Wir haben das Zentrum besucht, um das Team kennenzulernen und mehr über seine Arbeit zu erfahren.
Tegel – erste Anlaufstelle für ukrainische Geflüchtete in Berlin
Das Lager ist für viele Ukrainer:innen die erste Station nach ihrer Ankunft in Berlin. Hier finden regelmäßig Aktivitäten wie Film- und Karaokeabende, Musik- und Bastelkurse sowie Sportangebote wie Boxen, Basketball und Tanz für Kinder und Erwachsene statt. Es gibt Gemeinschaftsräume mit Cafés, Tischfußball, Tennis, Billard und Brettspielen.
Doch die Unterbringung ist nur für kurze Aufenthalte ausgelegt: In abgeteilten Bereichen mit Etagenbetten leben Menschen unterschiedlichen Alters und Geschlechts auf engstem Raum zusammen – die Betten dienen sowohl als Schlafplatz als auch als Stauraum.
Herausforderungen im Lageralltag
Aktuell leben etwa 2.500 Ukrainer:innen in Tegel. Viele müssen monatelang dort bleiben, da Wohnungen in Berlin knapp sind und das Sozialsystem überlastet ist. Um das Lager verlassen zu können, müssen zahlreiche Formalitäten erledigt werden: Sprachkurse beantragen, Versicherungen klären, Kinder in Schulen anmelden, Arbeit finden und eine Wohnung suchen. Ohne Deutschkenntnisse und unter großem Stress ist dies eine enorme Herausforderung.
Schon um 5 Uhr morgens bilden sich vor Container Nr. 15 – dem Beratungsstandort von LaruHelps – oft lange Schlangen. Die drängendste Frage der Geflüchteten: „Was sollen wir tun?“
Unverzichtbare Unterstützung durch LaruHelps
Die Berater:innen des Zentrums erklären täglich die Funktionsweise von Jobcentern, Sozialämtern, LAGeSo, WBS und Elterngeld. Sie übersetzen Dokumente und helfen beim Ausfüllen unzähliger Formulare.
Zwar richtet sich das Projekt vorrangig an Rentner:innen, Menschen mit Behinderung, Großfamilien und Neuankömmlinge – doch inzwischen benötigt fast jeder Tegel-Bewohner Unterstützung. Neben dem Standort in Tegel betreibt die Stiftung ein weiteres Zentrum in Treptow, das ebenfalls bei Behördengängen und sozialen Fragen hilft.
Seit 2022 haben die Berater:innen aller LaruHelpsUkraine-Projekte bereits 37.000 ukrainischen Familien zur Seite gestanden.