Veranstaltungsreihe „Jetzt reden wir!“ im Rahmen des Projektes „BePart“
16.09.2020 – 29.01.2021
Im Rahmen seiner Tätigkeiten arbeitet Club Dialog e.V. bereits seit Jahren mit Senioren mit Migrationshintergrund. Vor allem sind das russischsprachige Senioren interschiedlicher Nationalitäten, die in unterschiedlichen ehrenamtlichen Gruppen organisiert sind. Darüber hinaus laufen bei uns Beratungs- und Unterstützungsprojekte für ältere Menschen. Vor diesem Hintergrund kooperieren und tauschen wir uns aktiv aus mit anderen Community-Organisationen, die sich um Senioren kümmern und auch mit Gremien der Seniorenpolitik.
Gerade aus diesen Gremien haben uns mehrmals Rückmeldungen erreicht, dass Senioren mit Migrationshintergrund, darunter auch Russischsprachige sehr schwach in die Tätigkeit der Seniorenbeiräte involviert sind – und sehr oft darüber schlicht und einfach nichts wissen. Gleichzeitig sind russischsprachige Senioren oft aktiv, voller Tatendrang, sie haben in der Regel auch deutsche Staatsbürgerschaft, da sie als Spätaussiedler oder als Kontingentflüchtlinge ins Land gekommen sind.
Die Abwesenheit und Nicht-Sichtbarkeit in den beratenden Gremien der Seniorenpolitik führt natürlich zu der Nicht-Berücksichtigung der Bedürfnisse und Besonderheiten der Senioren mit Migrationshintergrund, sie bleiben quasi stumm.
Als Antwort auf diese Bedarfslage wurde die Veranstaltungsreihe „Jetzt reden wir!“ konzipiert – mit dem Ziel der Aktivierung, Motivation und Empowerment.
Im Rahmen des Teilprojektes „Jetzt reden wir!“ wurden insgesamt 4 Veranstaltungen durchgeführt: 24.09., 16.10., 09.12.2020, 29.01.2021. Davon waren drei – Präsentveranstaltungen, und die letzte – via ZOOM.
An den Veranstaltungen nahmen Senioren und Seniorinnen aus der Gruppe „Kinder des Krieges“, „Frauengruppe“, der Gruppe „Kaffee und Milch“ und anderen russischsprachigen Gruppen teil. Zu Gast waren Vertreter der Seniorenbeiräte. Es gab interessante Diskussionen mit dem Ergebnis, dass die Problematiken, welche die russischsprachigen Senioren bewegen, in den bestehenden Gremien zu wenig Berücksichtigung finden. Das sind im Wesentlichen Probleme mit Rentenversorgung und Anerkennung ausländischer Renten und auch mit der Pflege für Menschen in der Grundsicherung. Darüber hinaus haben einige Teilnehmer der Gruppe bereits eigene Anliegen an das Seniorenparlament heranzutragen und sogar einige Petitionen dazu verfasst. Des Weiteren haben einige Teilnehmer der Gruppe über eigene Aktivitäten im Bereich politische Einflussnahme mittels Kontaktes zu den Abgeordneten des AH Berlin berichtet.
Die Veranstaltungsreihe wurde im Rahmen des Projektes „BePart – Teilhabe beginnt vor Ort“ des Minor Projektkontor durchgeführt.
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